Unicable: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2020, 16:18 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Unicable
Herkömmlicher Sat-Empfang
Viele kennen das: ein moderner Sat-Receiver verfügt über mehr als einen Tuner, unsere 4k-Boxen z.B. haben - bis auf die Vu+ Zero 4k - alle FBC-Tuner. So ein FBC-Tuner stellt dem Betriebssystem 8 virtuelle Tuner zur Verfügung, mit dem Aufnahmen von 8 Transpondern gleichzeitig gemacht werden können.
Die Krux dabei: Um ohne Einschränkungen Aufnahmen von z.B. Astra 19,2° Ost machen zu können, sind dafür herkömmlich 4 Kabel vom LNB oder Multischalter an den Receiver nötig.
Der Grund dafür ist, dass das empfange Signal vom Satelliten über ein Koax-Kabel weitergereicht werden muss. Um dies in ausreichender Qualität leisten zu können - die Dämpfung auf dem Koax-Kabel wird mit höherer Frequenz immer größer - wird das Sat-Signal auf 4 Ebenen verteilt: horizontal/low, horizontal/high, vertikal/low, vertikal/high.
Jede dieser Ebenen deckt einen Frequenzbereich von etwa 1,5 GHz GHz ab, die ein Koax-Kabel in ausreichender Qualität weitergeben kann. Allerdings kann auf einem Kabel immer nur eine dieser Ebenen gleichzeitig weitergegeben werden, weshalb für die gleichzeitige Abdeckung aller Ebenen 4 Kabel benötigt werden.
Die Umschaltung zwischen den einzelnen Ebenen geschieht am LNB durch eine Kombination aus Änderung der Speisespannung (14V/18V) und Aufmodulierung eines 22-KHz-Pilottons.
Der bessere Ansatz: Unicable
Man hat irgendwann erkannt, dass die Übertragung eines kompletten Frequenzbandes von etwa 1,5 GHz bei der herkömmlichen Sat-Übertragung zwar einfach zu realisieren ist, bei Übertragung der Daten eines Transponder immer nur ein Bruchteil benutzt wird und der größte Teil der vorhandenen Bandbreite ungenutzt bleibt: Es gibt auf Astra 19,2° Ost etwa 100 Transponder, von denen auf einem Kabel normalerweise immer nur einer benutzt wird.
Die Idee war, einen Teil der Aufgaben eines Tuners, nämlich das benutzte Frequenzband eines Transponders auszuwählen und zu filtern, auf den LNB/Multischalter zu verlagern. Wenn dieser ausgewählte Transponder dann noch auf immer derselben festen dem Teilnehmer zugeordneten Frequenz übertragen wird, wird auf dem Koax-Kabel auf einen Schlag eine riesige Kapazität frei, die dafür benutzt werden kann, weitere Teilnehmer gleichzeitig über dieses eine Kabel zu versorgen.
Jedem Teilnehmer, d.h. jedem Tuner eines Receivers, wird für die Nutzung seine eigene feste Frequenz zugeteilt, auf der er vom Multischalter die Daten des ausgewählten Transponders übertragen bekommt, unabhängig von allen anderen Teilnehmern.
Auf diese Weise können mit einer modernen Unicable-2-Anlage (Unicable-2 wird auch JESS genannt) bis zu 32 Teilnehmer über ein Koax-Kabel versorgt werden.
Eine andere Alternative: Stacker/Destacker
Neben Unicable gab es auch früher schon Lösungen, die Kapazität eines Koax-Kabels besser zu nutzen. Eine davon sind Stacker/Destacker-Lösungen.
Stacker/Destacker benutzen mehr als die normalerweise benutzen 1,5 GHz auf dem Koax-Kabel, um zwei Sat-Ebenen gleichzeitig herkömmlich zu übertragen. Dafür werden an das Koax-Kabel höhere Anfordungen gestellt, weil auch hier gilt: je höher die Frequenz und je länger der Übertragungsweg, desto größer die Dämpfung.
Technisch ist Unicable dieser Lösung überlegen, praktisch haben Stacker/Destacker dort eine Bedeutung, wo die benutzen Endgeräte nicht Unicable-fähig sind.