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VU+ für Anfänger (Schritt für Schritt Anleitung)
Diese Seite basiert auf dem Board-Artikel VU-Anleitung für Anfänger (Schritt für Schritt) von Kelly6262.
Der Autor des Artikels verwendet das VTi-Image. Deshalb beziehen sich die meisten Angaben Zu Menüs, Tastenfunktionen etc. auf dieses Image!
Diese Seite wird zu Zeit noch überarbeitet, und mit den entsprechenden Screenshots versehen...
VU (Uno, Duo, Solo und Ultimo) und ihr Betriebssystem
Ganz wichtig: Die VU ist eine Linux-Box, also eigentlich ein kleiner Computer. Der läuft allerdings nicht wie die meisten PCs mit Windows, sondern mit dem freien Betriebssystem Linux. Aus diesem Grund müssen auch im Einzelfall Befehle über die sogenannte Kommandozeile (mehr dazu unten) eingeben werden und nicht wie bei Windows üblich über ein grafisches Interface. Die Benutzeroberfläche, die am TV angezeigt, wird nennt sich Enigma 2. Das ist die Gleiche, die u.a. auch in den bekannten Dream-Boxen eingebaut ist. Viele Zusatzprogramme der Dream-Boxen laufen daher auch auf der VU+.
Was ist ein Image?
Das komplette Softwarepaket, das im Receiver installiert ist, nennt man Image. Es ist ein Abbild des Flash-Speichers.
Prinzipiell gibt es davon zwei verschiedene Typen: Einmal das Original-Image, das der Hersteller der VU installiert, und die Grundfunktionen des Receivers bereitstellt. Dieses Image sollte sich auf jeder fabrikneuen Box befinden. Als zweite (und wichtigere) Variante gibt es die verschiedenen Modifikationen des Original-Images mit ihren vielen erweiterten Funktionen, das bekannteste ist das VTi-Image. Diese Images werden von engagierten Usern programmiert und bereitgestellt. Sowohl das Original-Image als auch die Image-Modifikationen werden laufend aktualisiert und können vom Benutzer selbst auf die Box aufgespielt werden. Diesen Prozess nennt man Flashen.
Wie bekomme ich das Image auf die Box?
Das Image kann auf mehrere Arten auf die VU überspielt werden. Ich empfehle Anfängern den Weg über einen USB-Stick (ist meiner Meinung am einfachsten). Die Images könnt Ihr in der Database herunterladen. Da es für das Flashen in den FAQs gute Anleitungen gibt, hier nur die wichtigsten Tipps:
- Vor dem Aufspielen der Image-Dateien den USB-Stick im Dateisystem FAT32 formatieren.
- Aus dem entzippten Image einfach den Ordner „vuplus“ auf den Stick kopieren.
- VU ausschalten, USB-Stick einstecken, VU anschalten, die Meldungen auf dem Display beobachten und nach Fertigstellung den Stick abziehen und den Receiver neustarten.
- fertig!
Dieser Vorgang dauert ca. 10-15 Minuten.
Wichtig: Vor dem Flashen von neueren Images muss bei Solo's und Duo's mit VTi-Images < 3.2 oder Originalimage < 6.0 vorher ein neuer Bootloader aufgespielt werden, also ein Programm, das für den Startvorgang notwendig ist. Sonst funktioniert es nicht! Das Aufspielen des Bootloaders muss nur einmalig ausgeführt werden
Das funktioniert auch am einfachsten mittels USB-Stick:
- Vor dem Aufspielen des Bootloaders den USB-Stick im Dateisystem FAT32 formatieren.
- Aus dem Zipfile einfach den Ordner „vuplus“ auf den Stick kopieren.
- VU ausschalten, USB-Stick einstecken, VU anschalten, die Meldungen auf dem Display beobachten und nach Fertigstellung den Stick abziehen und den Receiver neustarten.
Dieser Vorgang dauert nur ca. 1 Minute.
Siehe auch: VTi Installation.
Einbindung ins heimische Netzwerk
Das Thema, das wohl vielen Usern erhebliche Schwierigkeiten macht: Die VU sollte mit dem heimischen Netzwerk verbunden werden, um z.B. ins Internet zu kommen oder bequem Plugins (das sind kleine Zusatzprogramme) auf die VU überspielen zu können. Die Verbindung ist drahtlos über WLAN oder mit einem Netzwerkkabel über LAN möglich. Sollte die Verbindung nicht gleich stehen, ist die Sektion Netzwerk im Board zu empfehlen. Eine ausführlich Abhandlung würde den Rahmen dieser Anfänger-Tipps sprengen.
Zusatzprogramme (Plugins) installieren
Die Images können mit zahlreichen Plugins (z.B. Webbrowser, Schneidprogramme, TV Guides usw.) aufgerüstet werden. Diese müssen jedoch zusätzlich installiert werden. Die Installation und Aktualisierung der Plugins funktioniert am einfachsten mit bestehender Internetverbindung über das VTi-Panel (blaue Taste). Nähere Inforrmationen gibt es hier.
Zugriff auf die VU im heimischen Netzwerk
Der Zugriff auf die VU im heimischen Netzwerk kann auf mehrere Weisen erfolgen:
- über ein FTP-Programm (z.B. Filezilla
- über den Netzwerk-Explorer in Windows
- per Telnet auf der Kommandozeile
- über Programme, die auf dem PC installiert werden (z.B. DCC (Dreambox Control Center) oder VU Control Center. Beide könnt Ihr in der Database unter „Sonstige Tools“ downloaden)
- WebControl (Web-Interface, das auf dem PC auftaucht, wenn man die VU über Ihre IP-Adresse im Browser aufruft)
Ihr müsst nicht alle Verbindungen bereitstellen, sondern könnt Euch für das entscheiden, was für euch am einfachsten ist. Ich habe z.B. das VU Control Center installiert und nutze WebControl. So könnt Ihr dann z.B. am PC den Timer programmieren, aufgenommene Filme auf den PC überspielen, externe Plugins (die nicht in der Liste im VTi-Panel enthalten sind) installieren, Einstellungen sichern und vieles mehr.
Wichtig:
- Ihr müsst die IP-Adresse der VU kennen, da sie z.B. fürs Einloggen mit dem VU Control Center benötigt wird. Die IP-Adresse wird beim erstmaligen Verbinden der VU mit dem heimischen Netzwerk in der Regel automatisch vergeben. Ihr könnt die IP-Adresse im VTI-Menü folgendermaßen herausfinden: System -> Netzwerk -> Netzwerktest -> Einstellungen bearbeiten -> IP-Adresse
- Benutzername ist immer „root“ (ohne Anführungszeichen) und es ist zunächst kein Passwort eingestellt (kann also leer bleiben).
- Jede Box hat einen Namen im Netzwerk, die VU Duo z.B. wird bei Windows als „bm750“ auftauchen. Den Netzwerk-Namen könnt Ihr im Menü der VU ändern.
Sky-Karte installieren
Um eine Sky-Karte in einem Receiver zu betreiben, ist die VU eine ideale Wahl – aus mehreren Gründen. Zum einen wird kein Hardware-Modul (z.B. Alpha Crypt) benötigt, denn die Sky-Karte kann man einfach in einen der beiden oberen Schlitze an der VU stecken (mit dem Chip zuerst und nach unten!). Das spart Geld (zwischen 60 und 120 Euro) und ist praktisch. Zum anderen kann man ohne Einschränkungen aufnehmen, was mit anderen Receivern wie z.B. Technisat nicht mehr problemlos und uneingeschränkt funktioniert.
Doch auch hier sind ein paar Klippen zu umschiffen: Sky funktioniert an der VU – wenn man kein Hardware-Modul kaufen will - nur mit einer sogenannten Softcam, also einem Programm, das ein Hardware-Modul emuliert, d.h. dessen Funktionen übernimmt. Diese Softcam muss auf der VU von euch installiert werden. Es stehen zahlreiche Softcams zur Auswahl. Für den Anfang am einfachsten ist „Scam 3.59“, das Ihr im VTi-Panel findet: 3x blaue Taste. Nach dem Installieren die Box neu starten. Jetzt im VTi-Panel (2x blau) SCam starten (es muss ein grüner Haken dran sein), die Sky-Karte einlegen und ihr könnt die Sender empfangen.
Kommandozeileneingabe und Telnet
Noch ein paar Worte zu einer Materie, die sich zunächst komplizierter anhört, als sie eigentlich ist. Will man alle Möglichkeiten der VU ausschöpfen, kommt man um Telnet und die Kommandozeile nicht herum.
- Kommandozeile: Einige von Euch kennen es von Windows bereits. Mit der Kommandozeile können Befehle vom PC aus an die VU gesendet werden. Unter Linux nennt man diese "Konsole"
- Telnet: ...ist ein Netzwerkprotokoll, das auf allen gängigen Betriebssystemen (Windows, Linux, MacOS...) implementiert ist. Damit verbindet man sich von einem PC aus auf die Konsole der VU.
Wichtig: Auf Windows Vista und Windows 7 muss der Telnet-Client erst aktiviert werden: Start -> Systemsteuerung -> Programme -> Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren
Auf die VU aus dem Internet zugreifen
Ein weiteres Highlight eines Linux-Receivers ist die Möglichkeit, von jedem internetfähigem Endgerät auf der Welt auf die Box zugreifen zu können.
Man sitzt in der Bahn und dann fällt einem ein, dass man noch schnell einen Film aufnehmen will. Man zückt also sein Smartphone, ruft eine App auf und programmiert den Timer – fertig! Oder man sitzt am Arbeitsplatz, gibt eine Internetadresse an und hat Zugriff auf das Webinterface seines Receivers.
Das ist mit der VU ohne weiteres möglich, doch vorher ist einiges zu tun. Im Forum kursieren verschiedene Wege, wie man die VU aus dem Netz erreicht, u.a. z.B. auch per VPN-Tunnel.
Ich habe mich dann für die Variante mit dem inadyn-Script entschieden, mit dem es schließlich auch funktioniert hat.
Für eine erfolgreiche Verbindung aus dem Internet zur VU benötigt Ihr folgendes:
- Dynamisches-Account, damit euer Heimnetzwerk aus dem Internet einfach erreichbar ist.
- Inadyn-Script, zur Installation auf der VU (Download), welches eure dynamische Internetadress laufend aktualisiert.
- Portweiterleitung im Router konfigurieren, um die Box gezielt ansprechen zu können.
Wenn Ihr mobil zugreifen wollt, benötigt Ihr zusätzlich eine App fürs Smartphone (Fürs iPhone funktioniert dreamote lite (kostenlos) super, für Android ist DreamDroid (kostenlos) zu empfehlen)
Dynamisches-DNS-Account
Das DNS (Domain Name System) sorgt dafür, dass Internetadressen (www.google.de) zu den dazugehörigen IP-Adressen (173.194.69.94) aufgelöst werden.
Eurem Anschluss wird in der Regel mit jeder Einwahl ins Internet eine andere IP-Adresse zugeordnet. Man müsste also für jede Verbindung ins heimische Netzwerk die aktuelle IP-Adresse kennen, was völlig unpraktisch ist.
Die Lösung heisst dynamisches DNS: Durch die Verwendung eines festen Domainnamens ist die Verwendung der IP-Adresse nicht mehr nötig. - Eurer sich ändernden (dynamischen) IP-Adresse wird eine feste Internetadresse zugeordnet. Ein Programm (auf der VU, oder auf eurem Router) sorgt dafür, dass diesem Dienst immer die aktuelle IP eures Netzwerkes mitgeteilt wird.
Einen dynamischen DNS-Account bekommt man im Internet bei verschiedenen Anbietern kostenlos, leider hat der bekannteste Anbieter DynDNS seine kostenlose Angebote kürzlich eingestellt. Viele Tipps hier im Forum und auch ein Plugin für die VU beziehen sich noch auf DynDNS.
Weitere bekannte Anbieter sind Selfhost.de oder no-ip.com. Da ich mit Selfhost Probleme hatte (die IP-Adresse wurde unzuverlässig aktualisiert), habe ich es mit no-ip versucht – und es hat auf Anhieb geklappt.
Einrichten eines Accounts bei no-ip.com
Wie die Einrichtung eines DNS-Accounts bei no-ip.com funktioniert, ist ganz gut in folgendem Youtube-Video beschrieben:
Ihr braucht die Anleitung nur bis 3:00 Min. befolgen. Danach wird erklärt, wie ein zusätzlicher Client installiert wird, der die IP-Adresse immer aktuell halten soll. Den braucht Ihr aber nicht, denn das aktualisieren sollen bei Euch später Router und VU übernehmen.
Mit der Anleitung richtet Ihr eine feste Internetadresse ein, über die Ihr später Eure VU aus dem Internet erreichen könnt. Wichtig: Merkt Euch Euren Benutzernamen und das Passwort, mit denen Ihr Euch bei no-ip.com registriert habt, und den sogenannten Alias-Namen, den Ihr selbst festgelegt habt (z.B. mustermann.no-ip.org). Alle drei Angaben werden später noch gebraucht.
Inadyn-Datei anpassen, auf die VU überspielen und aktivieren
vorläufiges Ende der Überarbeitung
Zunächst entpackt Ihr Datei Inadyn.zip. Danach erhaltet Ihr drei Dateien (inadyn, inadyn_script und machfertig). Die Datei inadyn_script muss danach mit einem Editor geöffnet und angepasst werden. Wichtig: Der Editor muss unicode-fähig sein, mit Notepad funktioniert es nicht!
Danach müsst Ihr in der Datei den Benutzernamen, Passwort und Alias-Namen eintragen und die Datei speichern (siehe Bild).
Nun überspielt Ihr die drei Dateien ins Verzeichnis tmp auf der VU (mit Filezilla oder über den Windows-Explorer, wenn Ihr dort die VU im Netzwerk aufrufen könnt)
Und jetzt wird es richtig spannend (jedenfalls war es das für mich): Nun müssen die Dateien auf der VU aktiviert werden und dabei kommen die Kommandozeile und Telnet ins Spiel. Dabei hilft uns das kleine Script „machfertig“ (hübscher Name, Danke an den Autoren, den ich nicht kenne).
An Eurem PC öffnet Ihr zunächst die Kommandozeile: Start -> cmd im Suchen-Feld eingeben -> Enter.
Danach tragt Ihr „telnet“ und die IP-Adresse der VU ein und drückt wieder -> Enter.
(Statt C:\Windows\system32> kann da auch Euer Benutzername stehen – je nachdem ob Ihr die Kommandozeile mit oder ohne Administratorrechten ausgeführt habt)
Nach dem Befehl habt Ihr Zugriff auf die VU bekommen und seht folgendes Fenster:
Dort gebt Ihr dann „root“ (ohne Anführungszeichen) hinter login ein und gegebenenfalls ein Passwort, wenn Ihr eines vergeben habt.
Danach drückt Ihr Enter und habt Euch dann erfolgreich auf die VU eingeloggt.
Als nächstes gebt Ihr folgenden Befehl ein:
chmod 755 /tmp/machfertig
und drückt danach die Taste -> Enter
Damit macht Ihr das Script „machfertig“ zu einer ausführbaren Datei auf der VU.
Und noch ein Befehl ist notwendig:
/tmp/machfertig
Damit führt Ihr das Script dann aus. Danach führt Ihr bei der Box einen Neustart durch und seid hiermit fertig. Das Inadyn-Plugin mit Euren Zugangsdaten für die feste IP-Adresse bei no-ip.com ist jetzt auf der VU gespeichert.
Router konfigurieren und Portweiterleitung einrichten
Nun müsst Ihr dem Router noch mitteilen, dass es eine feste IP-Adresse für Euch gibt. In fast allen aktuelleren Routern ist die Einstellung möglich und nicht schwer. Ich habe z.B. einen recht alten Speedport W701V von der Telekom und sogar mit dem funktioniert es. Öffnet das Konfigurationsmenü Eures Routers und geht auf -> Netzwerk -> Dynamisches DNS (bei anderen Routern heißt es ähnlich). Dort tragt Ihr jetzt Benutzernamen, Passwort und Alias-Namen aus der Inadyn-Datei von oben ein.
Danach legt Ihr noch eine Portweiterleitung an -> Netzwerk -> NAT und Portregeln -> Neue Regel definieren.
Hier macht Ihr folgende Angaben:
Unter Auswahl nehmt Ihr „Web-Server“ und unter „Gültig für PC“ wählt Ihr die VU aus, die dort auftauchen müsste, wenn Ihr Sie korrekt mit dem heimischen Netzwerk verbunden habt. Alles andere müsste eingestellt bleiben wie auf dem Bild.
So – damit seid Ihr fertig und die VU ist über das Internet erreichbar. Probiert es aus, indem Ihr Eure Alias-Adresse, also XXX.no-ip.org, in den Browser eingebt und aufruft. In den Apps auf den Smartphones müsst Ihr etwas andere Daten eingeben: Alias-Namen, root und gegebenenfalls Passwort der VU eingeben und schon funktioniert es auch da.
Und noch ein Aspekt zum Schluss: Durch die Freigabe im Internet macht Ihr die Box (also auch Euer Netzwerk) quasi für jeden erreichbar. Die sicherste Variante ist das nicht. Vergebt also zumindest im Webinterface (zu finden in der VU unter „VTI Panel“) ein Passwort!
Damit habt Ihr die VU erst einmal funktionsfähig eingerichtet – viel Spaß!